Evangelisch-Lutherische Christuskirchengemeinde
  Wiesbaden


Geistlicher Impuls

 



          

         
                




„Jesus Christus gestern und heute
und derselbe auch in Ewigkeit“
(Hebräer 13, 8)


 

 




Liebe Glieder der Christuskirchengemeinde Wiesbaden,


d
as Bild oben zeigt eine Luftaufnahme aus dem Jahr 1978. Dieses Foto habe ich vor kurzem von Pfr. i. R. Jürgen Schmidt zugeschickt bekommen. In der Mitte ist deutlich unsere Christuskirche zu erkennen. Auch deutlich zu erkennen ist, dass das Martin-Luther-Haus noch nicht gebaut ist, vom Glockenturm ganz zu schweigen.


Für mich (selbst Jahrgang 1978) ist es einmal mehr erstaunlich, anhand dieser Aufnahme wahrzunehmen, wie sehr alles um uns herum ständig im Wandel ist: Parkplätze und Grünflächen sind Häusern gewichen, Bäume und Hecken sind gewachsen, Wohnblocks haben aufgrund von Sanierungsmaßnahmen immer wieder ihr äußeres Erscheinungsbild geändert, und in der Zwischenzeit sind viele unterschiedliche Menschen – Besucher und Bewohner der Häuser – gekommen und gegangen.


Ohne Pause verändert sich die Welt, wie wir sie kennen, und wir uns mit ihr, dafür ist das Bild nur ein kleiner Beleg. „Nur“ viereinhalb Jahrzehnte ist das Bild alt. Aber wäre es nicht das markante Gebäude unserer Christuskirchengemeinde in der Mitte, hätten wohl die Leserinnen und Leser dieser Zeilen ihre Schwierigkeiten gehabt, zu erkennen, welche Straßenzüge in Wiesbaden hier fotografiert sind.


Gerade jedoch das – bei allen Veränderungen bis heute mehr oder weniger gleich gebliebene – Kirchgebäude im Zentrum des Fotos ist ein Sinnbild für den, der tatsächlich in allem Wandel selbst unwandelbar ist, der sich niemals verändert, sondern ewig derselbe ist und bleibt: Jesus Christus.


Wir können heute nicht sagen, wie in 45 Jahren das Stadtgebiet, in dem unsere Kirche steht, wohl aussehen wird. Wir wissen nicht, welche der Gebäude dann noch stehen werden, und ob und wie viele Neubauten dann etwa in einer Luftaufnahme zu sehen sein werden. Und natürlich wissen wir nicht, ob es unsere Kirchengemeinde (und das Kirchgebäude) dann noch geben wird. Denn alles um uns herum ist ständig im Wandel. Unaufhaltsam verändert sich die Welt, und wir uns mit ihr.


Aber so viel können wir mit 100-prozentiger Sicherheit sagen: Jesus Christus wird auch in 45 Jahren (und weit darüber hinaus) noch genau derselbe sein wie heute und wie vor 2000 Jahren und davor. Wer mag alles vor 45 Jahren, als das Luftbild aufgenommen wurde, zu unserer Gemeinde gehört haben, und in die Kirche in den Gottesdienst gekommen sein? Wie viele von ihnen sind uns schon in die Ewigkeit vorausgegangen? Wie viele von uns heute werden in 45 Jahren noch sein, wo wir sind? Derselbe Jesus Christus, der vor 45 Jahren mit seiner Vergebung in seinem Wort und seinen Sakramenten Menschen eine ewige Hoffnung geschenkt hat, der tut es heute noch genauso. Und er wird es tun bis ans Ende der Zeit, denn selbst die Pforten der Hölle werden die Kirche Gottes nicht zerstören können (Mt. 16, 18).


Was für ein überaus tröstlicher Gedanke: Bei allem Wandel, in allem Kommen und Gehen: Gott ist unwandelbar und unveränderlich. Und mit ihm auch seine Verheißungen an uns. In seiner Kirche ist er zu finden, der gestern und heute derselbe ist in Ewigkeit!


Ihr und euer

Pastor Michael Ahlers