Geistlicher Impuls
Liebe Glieder und Freunde der Christuskirchengemeinde Wiesbaden,
hier ist ein Apfel an einem Apfelbaum zu sehen – im Spätsommer und Herbst in manchen Regionen Deutschlands ein häufiges Bild. Ich weiß nicht, welche Apfelsorten Sie am liebsten essen. Es gibt eine riesige Vielfalt an Sorten, die sich in Geschmack, Textur, Farbe und Verwendung unterscheiden. Es gibt Apfelsorten mit besonders viel Vitamin C oder geringem Zuckergehalt. Zu den beliebtesten und bekanntesten Sorten zählen Boskop, Braeburn, Elstar, Fuji, Gala, Golden Delicious, Granny Smith und Pink Lady.
Zwar ist im dritten Kapitel der Bibel nur von einem besonderen Baum, von dem die Meschen nach dem Willen Gottes nicht essen sollen und seiner Frucht die Rede. Diese verbotene Frucht aber wird häufig als Apfel interpretiert (zum Teil jedoch auch als Feige), und deshalb Anlass einmal genauer auf den Akt des Greifens nach der verbotenen Frucht im Paradies durch Eva und Adam zu gucken.
Und die Frau sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre und dass er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte. Und sie nahm von seiner Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon und er aß. – Genesis 3, 6.
Das Leben kommt uns von außen zu. Unsere Körper brauchen Nahrung von außen, um leben zu können. Dafür müssen wir Menschen Energie in Form von Essen und Trinken zu uns nehmen. So hat Gott es eingerichtet, und so haben Adam und Eva gelebt, indem sie von den reichlichen Früchten des Garten Edens gegessen haben, die Gott geschaffen hatte – quasi aus Gottes Hand in ihren Mund.
Indem wir essen und trinken, geben wir zu erkennen, dass wir genau wie die ersten Menschen auf Nahrung von außen angewiesen sind; dass unsere Körper ohne diese Nahrung nicht autark überleben können.
Speziell Christen wissen, was auch Adam und Eva wussten, dass alle Nahrung letztlich von Gott kommt, dass Er der Geber hinter den Gaben ist, dass Er Saat und Ernte schenkt und Früchte wachsen lässt, damit wir zu essen haben. Psalm 145,15 gibt diesem Glauben Ausdruck: „Aller Augen warten auf dich, [Herr] und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit“.
Nun aber zurück zu den ersten Menschen im Paradies. Es entsteht ein Problem, als sie ihre Augen nicht länger auf Gott den Herrn richten, dem Geber aller guten Gaben – sondern sich dazu verführen lassen allein auf die Frucht zu schauen. Sie sehen nur noch, was „eine Lust für die Augen“ war und vergessen darüber das Gebot Gottes. So bringen sie das Unheil der Sünde über sich und ihre Nachfahren.
Gott sei Dank ist das nicht das Ende der Geschichte, sondern entscheidet Er sich dazu, uns Menschen eine Speise zu bereiten, die den Schaden des Sündenfalls wieder gut machen soll – eine Speise, die das ewige Leben neu schenkt. Diese Speise ist Jesus Christus, der Sohn Gottes. Gott sendet seinen Sohn in unsere Welt, der uns versichert (Joh. 6, 35): „Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.“
Er – Jesus Christus, Brot des Lebens – kommt vom Himmel zu uns, damit wir in ihm das ewige Leben haben. Und das Beste dabei: Dieses Brot brauchen wir nicht zu kaufen, es ist überhaupt nicht käuflich. Vielmehr schenkt Jesus Christus sich uns umsonst. Das Brot des Lebens wird allein im Glauben empfangen.
Möge uns jeder Apfel in der Herbstzeit, aber auch jedes andere Nahrungsmittel, allezeit an dieses Brot erinnern, das der Welt das Leben schenkt, das wir in und mit unserem Herrn Jesus Christus haben – damit wir gerne dorthin kommen, wo es zu finden ist.
Ihr und euer
Pastor Michael Ahlers